Once I had a dream

Letzte  Nacht hatte ich einen Traum der mich immer noch beschäftigt. Ich saß mit dem Lyriker Wolf Biermann auf einem Sofa und unsere entspannte Unterhaltung schien zu Ende. Da intonierte  er mit seiner markanten Stimme ein Lied an das ich mich nicht mehr erinnere. Nur an den Refrain kann ich mich noch entsinnen. Dieser lautete : Hauptsache rot, Hauptsache rot.  Wer die Geschichte von Herrn Biermann kennt, der weiß das dieser, durchaus ein streitbarer Linker, sich bei der DDR Führung seinerzeit unbeliebt gemacht hat und kurzerhand ausgebürgert wurde. Man entledigte sich sozusagen eines Kritikers, den man sonst nicht gut loswerden konnte . Nun ja, Geschichte. Kann man überall nachlesen. 

Mich veranlassen die Erinnerungen an Herrn Biermann und jene Zeit an einige Gedanken, die ich hier festhalten möchte. 

Wohin sind die gesellschaftlichen Utopien verschwunden? Wie wollen wir in Zukunft mit einander leben? Wie soll unsere Welt ausschauen? Mir kommt es so vor als ob wir den gesellschaftlichen Diskurs durch die ständige Suche nach dem nächsten oder besseren Hotspot ersetzen. Nicht mehr die Religion gibt uns das moralische Korsett unseres Lebens vor, sondern 500 Facebook Freunde. Die Shopping Malls sind die Kathedralen unsere Zeit. Gott ist tot, schrieb einst Nietsche. Ich ergänze, wir suchen Gott in den Winkeln von Amazon. Die Welt scheint zunehmend aus den Fugen zu geraten und unsere Antworten suchen wir in immer schnelleren Glasfasernetzen. Geld und Ökonomie ist zum Maßstab unseres Handelns geworden. Ökonomische Bewertungsmaßstäbe werden selbst in der Versorgung von Kindern und pflegebedürftigen Menschen angesetzt. Ich könnte noch endlos so fortfahren. Unser Antwort auf den sich beschleunigenden und überall sichtbaren Klimawandel ist die Forcierung der Elektromobilität. Kein Umdenken, kein Wandel. Weiter so, nur anders. Same, same, but different. 

Meiner Meinung nach kann und muss die Antwort auf solche radikalen Fragen und Probleme eine politische sein. Nicht Facebook, Tinder, Insagram, YouTube, Amazon werden uns retten. Ganz im Gegenteil. Ich halte sie und viele andere nicht genannte Plattformen für einen wesentlichen Teil des Problems. Ich plädiere für mehr politische Einmischung. Die Lösung der gesellschaftlichen Probleme wird und kann nicht aus dem Netz kommen. Sondern aus unseren Herzen und Köpfen. 

 

Von meiner Sicht auf die Welt

Auf mannigfaltige Weise haben wir unser Leben vom Raum entkoppelt, haben unser  Erfahren von verschiedenen Varianten von Körperlosigkeit abstrahiert. Wie bisher in keiner anderen Epoche erleben wir Entkörperlichung und Entmaterialisierung. Die nahezu unendliche Vernetzung unserer Welt hat, so viele Vorzüge sie auch haben mag, ihren Tribut in Form der Abschaffung des direkten Kontakts gefordert. In vielerlei Hinsicht haben wir vergessen wie die Welt sich anfühlt. Unzählig sind die neuen Krankheiten der Seele, komplizierte Ausprägungen von Unglücklichsein,  die aus der Distanz zwischen uns und der Welt erwachsen. Wir verdrängen, dass unser Geist ebenso von unserem körperlichen Dasein in der Welt geprägt wird – von ihren Räumen, Materialien, Geräuschen, Gerüchen und Gepflogenheiten – wie von unserem genetischen Erbe und den von anderen Menschen übernommenen Weltanschauungen. Es besteht ein ständiger, prägender Austausch zwischen den physischen Formen unserer Umwelt und der Gestalt unseres Geistes. Das Gefühl, die Hand auf einen sonnenerwärmten Felsen zu legen, birgt eine unkomplizierte Wahrhaftigkeit, wie die Betrachtung von Schneeflocken, die auf unsere Handfläche fallen.

Dieser Text ist ein Auszug aus dem wunderbaren Buch : Karte der Wildnis

von Robert Mcfarlane

 

 

Logbuch 06.02.2018

Ich bin mir nicht sicher ob es sonst jemanden interessiert. Ich halte diese Beobachtung  für bedeutend.

Bei unserer ortsansässigen Sparkasse kann man kein Münzgeld mehr einzahlen. Sollte man trotzdem mit welchem kommen, so wird dieses zu einem anderen Institut gesendet, dort gezählt und anschließend  dem Konto gut geschrieben. Der Vorgang hat eine Gebühr von 7,00 € und dauert 10 Tage.

Ich fasse es nicht. Das ist der Anfang von der Abschaffung des Bargeldes. Sollte es soweit kommen, werde ich wahrscheinlich auswandern. Es bedeuted die völlige Transparenz jedes einzelnen Bürgers. Diese Bestrebungen sind für mich undemokratisch und erinnern mich sehr an den Roman 1984.

Logbuch 31.01.2018

Da bleibt einem die Spucke weg.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-01/bundestag-haushaltsausschuss-vorsitz-afd-peter-boehringer

Nicht das es mir um die Tatsache an sich ging….aber der Weg dahin ist interessant. Mit der FDP zusammen . Nun, wie man über Putin sagt…lupenreine Demokraten. Was für Lobbyarbeit da wieder von Nöten war. Ich denke über meine Idee nach die Autokonzerne zu verstaatlichen. Und ich muss sagen. Von Tag zu Tag gefällt mir diese besser. Man könnte auch überlegen ob man den Konzern den Arbeitern und Angestellten schenkt. Oder so ähnlich. Obwohl? Gab’s so was nicht schon mal?

Und sonst? Gestern Mittag, bei ein wenig Sonne, eine schöne Stunde mit Tante Emma und der Kamera im Tal verbracht. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen